Wanderungsbewegungen in Städte oder in das periphere Umland verlaufen zyklisch und hat es historisch schon immer gegeben. Die aktuelle Bewegung wird jedoch durch das Zusammenspiel der Megatrends ökologische Nachhaltigkeit, Digitalisierung und den weitreichenden Folgen der sozio-demografischen Entwicklungen auf das Wohnen besonders geprägt. Immer mehr Menschen in Deutschland stellen sich deshalb die Frage, wo sie in Zukunft leben wollen – in der Stadt, am Stadtrand oder auf dem Dorf? Die Ergebnisse der Studie zeigen:

– Bezahlbarkeit ist mit 75 % Zustimmung der zentrale Treiber der Neubewertung. Während jeder vierte Befragte in der Innenstadt mehr als 40 % seines Nettohaushaltseinkommens für Wohnen aufwendet, ist Wohnen auf dem Land eher bezahlbar. Lediglich jeder zehnte Befragte gibt mehr als 40 % seines Nettohaushaltseinkommens für Wohnen auf dem Land aus.

– Die Standortpräferenzen der privaten Haushalte verschieben sich: Für 62 % der Befragten ist das Dorf bzw. die Stadtrandlage der Wunschstandort. Verlierer dagegen sind urbane Standorte. Nur 8 % der Befragten wollen künftig in Innenstädten leben.

– Eine hohe Umzugsbereitschaft trifft auf vielfältige Umzugshürden: 43 % der Befragten wollen aufgrund der Neubewertung ihrer Lebensverhältnisse in den nächsten Jahren umziehen. Größte Umzugshürde für 60 % der Befragten sind das mangelnde Angebot an passenden Flächen.

In der Konsequenz ergeben sich für das Wohnen in der Stadt und auf dem Land vielfältige Chancen. Eine Wanderungsbewegung raus aufs Land kann für eine Entspannung der angespannten innerstädtischen Immobilienmärkte sorgen. Außerdem kann der Zuzug der Menschen in periphere Gebiete den dortigen Bevölkerungsrückgang stoppen und die Lebensqualität erhöhen.