FG Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre
Laufendes Projekt in Kooperation mit Midstad zur menschenzentrierten Innenstadtentwicklung
Ausgangslage:
Städte und insbesondere Innenstädte dienen Menschen als Orte zur Erfüllung diverser Daseinsgrundfunktionen, wie Wohnen, Arbeiten, Versorgung und zur Freizeitgestaltung. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Rahmenbedingungen von Städten jedoch massiv verändert. Katalysiert durch die Covid-19 Pandemie wächst der Transformationsbedarf und offenbart bei vielen Innenstädten eine fehlende Resilienz gegenüber den sich verändernden Anforderungen. Während sich in Städten wie dem australischen Melbourne, welche seit Jahren unter den Top 3 im Ranking der lebenswertesten Städte wiederzufinden ist, Ortsvorsteher zunehmend darüber auszutauschen, welche Qualitäten die Stadt liebenswert und lebenswert für die Bevölkerung machen, dominieren in deutschen Innenstädten häufig die Anpassungsbedarfe ohne konkrete Strategien. Um Ansätze zur Transformation von Innenstädten zu entwickeln, welche sie zu belebten, menschlichen Orten werden lassen, bedarf es einem umfänglichen Wissen darüber wie Bürger*innen den städtischen Raum erleben, nutzen und empfinden. Um die Frage zu beantworten, worin sich lebenswerte von weniger lebenswerten Städte unterscheiden bedarf es belastbarer Daten. Unterschiedliche Fachdisziplinen beschäftigen sich mit der Messung und Erfassung von menschlichen Wahrnehmungen und Verhaltensweisen. Diese Erhebungen können sowohl auf Basis subjektiver Einschätzungen von Befragten, als auch mithilfe objektive Messmethoden durchgeführt werden. Während selbst berichtete Daten jedoch dem Risiko unterliegen durch Störungen oder Verfälschungen negativ beeinträchtigt zu sein, unterliegen Daten, die aus standardisierten Verfahren gewonnen werden weniger Einschränkungen. Welche Verfahren und Methoden zur Messung bislang konkret in der Stadtforschung eingesetzt werden, oder auf diesen Kontext übertragen werden können, um zu fundierteren und effektiveren städtischen Planungs- und Gestaltungsprozessen beizutragen, gilt es in diesem Forschungsprojekt zu untersuchen.
Die Ziele dieser Studie sind:
1) Transparenz über Analyseverfahren zur Erfassung menschlicher Daten im Zusammenhang mit Wahrneh-mung und Verhalten zu genieren (Wie und worüber können bewusste und unbewusste Verhaltensweisen, Emotionen und Wahrnehmungen von Menschen er-fasst werden?)
2) Die Anwendungsfelder bestehender Messmethoden aufzudecken und die verwendeten Technologien dar-zustellen (Forschungsfrage: Wie und womit können Wahrnehmung und Verhalten von Menschen vermes-sen werden?).
3) Zu eruieren, welche Methoden das Potential auswei-sen auf den Kontext Innenstadt übertragen zu werden (Forschungsfrage: Welche Vor- und Nachteile haben die Methoden und inwiefern könnte ein Einsatz bei der Transformation von Innenstädten nützlich sein?).
Der Zweck dieser Studie ist es,
a) einen Überblick über bisherige Messmethoden menschli-cher Wahrnehmung und Erfassung der Umwelt zu erhal-ten,
b) Anwendungsfelder von Technologien und Methoden aufzuzeigen und die Übertragbarkeit auf den Kontext von Städten zu analysieren,
c) offene Fragestellungen zu identifizieren und neue For-schungsbedarfe abzuleiten und
d) damit Sicherheiten für die Entscheidungsfindung bei Projektentwicklungen in Innenstadtlagen beziehungs-weise Entscheidungsgrundlagen für eine zukunftsgerich-tete Innenstadtpolitik zu generieren.
Das Projekt läuft in zwei Teilprojekten ab:
Name | Kontakt | |
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Bild: Jonas Rau
| Dr. Kyra Voll Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre | voll@bwl.tu-... |
| Jonas Rau M.Sc. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre | rau@bwl.tu-... +49 6151 16-24512 S1|02 31 |
| Prof. Dr. Andreas Pfnür Leiter des Fachgebiets Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre | pfnuer@bwl.tu-... +49 6151 16-24510 S1|02 31 |