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PiB WS 2013/14

Thema: Business Improvement District – Entwicklung eines Maßnahmenkonzepts zur Aufwertung

Im jährlich stattfindenden Projekt im Bachelor (PiB) entwickelten die angehenden Wirtschaftsingenieure der TU in Kleingruppen Maßnahmenkonzepte zur Aufwertung des Darmstädter Stadtgebietes und des Einzelhandelsstandort Darmstadt. Dabei verwendeten sie das aus Nordamerika stammende Modell eines Business Improvement Districts (BID).

Den ersten BID gab es in den 70er Jahre in Toronto (Kanada) und sollte dazu dienen, ein (Einkaufs-)Viertel im Konkurrenzkampf gegen ein in der Nähe (geplantes) Einkaufszentren attraktiver zu machen. Im Jahr 2005 kam das Konzept über Hamburg (Bergedorf) nach Deutschland. Seit dem 01.01.2006 bestehen mit dem Gesetz zur Stärkung innerstädtischer Geschäftsquartiere (kurz INGE) auch in Hessen die rechtlichen Grundlagen zur Entwicklung eines BID. In Hessen wurden beispielsweise in Offenbach, Baunatal und mehrfach in Gießen BID eingerichtet.

Nun sollten sich die 224 Teilnehmer in 17 Teams mit Hilfe einer Standortanalyse für einen Bereich in Darmstadt entscheiden, um dort in der Projektwoche vom 07. April bis zum 11. April ein BID-Konzept zu entwickeln.

Dabei erarbeiteten die Teams ein umfangreiches Konzept mit Finanzierungsplan und Maßnahmenprogramm zur Aufwertung des gewählten Bereichs, mit dem alle Beteiligten von der Idee hätten überzeugt werden können. Bei einem BID entscheiden die Grundstückseigentümer über die Durchführung: So müssen mindestens 15% der Grundstückseigentümer für die Einrichtung des BID stimmen. Wird der Antrag bei der Gemeinde angenommen, dürfen maximal 25% aller Grundstückseigentümer der Errichtung wiedersprechen. Sind die Bedingungen erfüllt, wird das BID errichtet und alle Grundstückseigentümer müssen sich finanziell am BID beteiligen, selbst, wenn sie dagegen gestimmt haben. So sollen sogenannte „Trittbrettfahrer“ verhindert werden.

Des Weiteren mussten die Teams zur Organisation des BID einen Aufgabenträger und ein Lenkungsgremium ins Leben rufen. Dies wurde bei allen Gruppen mit der Gründung eines eingetragenen Vereins gleich gehandhabt.

Unterstützt wurden sie während der Projektwoche durch BID-Geschäftsführer Thomas Kirchhof aus Gießen, Frank Achenbach von der IHK Offenbach, Anke Jansen vom Citymarketing Darmstadt, „WiMis“ der Disziplinen VWL, BWL und Recht, durch von der HDA ausgebildete Teambegleiter sowie von Maria Braunschweig und ihren „HiWis“ vom Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre am Fachbereich 1.

Am Freitag präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse den anderen Gruppen und einer Jury, bestehend aus Prof. Dr. Andreas Pfnür und Prof. Dr. Michael Neugart. In einem abschließenden Voting durch die Jury und das Publikum wurde ein Konzept zur Aufwertung der Schulstraße als überzeugendste Idee prämiert. Insgesamt war diese Straße ein Bereich, welcher nach Meinung vieler Studenten aufgewertet werden sollte und so entwickelten fünf Teams ein entsprechendes Konzept. Weitere BID wurden von Teams um den Mathildenplatz, in der Adelungenstraße, der Alexanderstraße, um den Kantplatz, den Freibergerplatz, den Stadtkirchplatz, in der Wilhelminenstraße, um den Ludwigsplatz und in Kranichstein entwickelt.

Die Projektleitung um Prof. Dr. Andreas Pfnür und Maria Braunschweig zeigte sich zufrieden über den Ablauf der Projektwoche und über die zahlreichen kreativen Konzepte.

Möglicherweise konnten die Studenten einen Stein ins Rollen bringen und die eine oder andere Maßnahme zur Aufwertung des Darmstädter Stadtgebiets wird in den kommenden Jahren umgesetzt.